Fragen & Antworten zu unseren Massivholzdielen

129## Wenn Dielen nach ihren Vorgaben individuell hergestellt werden, oder aus der laufenden Produktion kommen und danach bei ihnen verlegt werden sollen, müssen Sie in Bezug auf die Umgebungsbedingungen folgendes zwingend beachten: Holz ist ein Werkstoff, der sehr starke Volumenveränderungen erfährt, wenn er Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt wird. Die Größenveränderungen quer zur Faserrichtung sind wesentlich höher als längs zur Faserrichtung. Hierbei ist es entgegen der landläufigen Meinung nicht relevant, ob es sich um historische Dielen oder um neues Material handelt. Holz, welches dem deutschen Außenklima ausgesetzt ist (abgedeckt, in unbeheizten Schuppen oder dergleichen) wird je nach Jahreszeit immer Feuchtigkeitswerte zwischen ca.14 und 19 % besitzen. In zentralbeheizten Räumen mit nur geringem Luftaustausch und ohne zusätzliche Luftbefeuchtung stellt sich allerdings im Winter eine Ausgleichsfeuchte von. 8 % und darunter ein. Dies führt zu einem extremen Materialschwund, der sich besonders bei breiten Dielen bis in den Zentimeterbereich bemerkbar machen kann.
Unsere verlegefertigen Dielen sind so konditioniert, dass sie im Sommer nur gering quellen und im Winter nur geringe Spaltenbildungen zeigen. Voraussetzung ist allerdings der Einbau in trockener Umgebung.

130## Alle Dielen werden bei uns technisch getrocknet und damit auch giftfrei thermisch entwurmt.
Auch wenn technisch getrocknetes Holz die Hestellung mit ca. 10 +/- 2 % Feuchte verlässt,
muss bei längerer Zwischenlagerung in unbeheizten Räumen mit einer Feuchtigkeitsaufnahme bis zu o. g. Ausgleichsfeuchten von ca. 14 % im Sommer und 19 % im Winter gerechnet werden. Wenn eine zeitnahe Verlegung nach Anlieferung nicht möglich ist, sollten die Hölzer möglichst luftdicht in Folie eingeschlagen werden.

131## Damit der Dielenboden bei Feuchtigkeitsveränderungen genügend Platz hat, sich auszudehnen, ist es erforderlich, einen Abstand von mindestens 1,5 cm allseits zu den Wänden einzuhalten.
Die Verschraubung auf einer flächigen, tragfähigen Unterkonstruktion beschleunigt die Verlegung und ist bei Verwendung von Altholz mit einer Dicke von ca. 20 mm empfehlenswert. Bei entsprechender Materialdicke (Dielenböden hergestellt aus historischen Balken oder Dielenböden aus neuem Holz, ca. 27 mm Materialstärke) ist auch die direkte Verschraubung auf den Deckenbalken möglich.

132## Bei hohen Heiztemperaturen im Winter und geringem Luftaustausch können sich Spalten zwischen den einzelnen Dielen einstellen, die sich in den Sommermonaten aber wieder deutlich verringern.

133## Technisch getrocknete Dielen, wie sie üblicherweise von uns angeboten werden, würden beim Einbau in einen feuchten Rohbau infolge Feuchtigkeitsaufnahme eine massive Volumenvergrößerung erfahren. In Decken und Wänden sind noch tausende Liter Wasser gebunden, selbst wenn die Räume subjektiv als trocken empfunden werden. Die Folge ist schlimmstenfalls ein Aufwölben ganzer Fußbodenbereiche, wenn die Dielen an die Außenwände anstoßen und sich weiter ausdehnen. Das Abreißen von Schrauben ist möglich. Auch 11,5 cm dicke Zwischenwände können weggedrückt werden. Der Holzfußboden sollte das letzte sein, was in Ihren renovierten Altbau oder in Ihr neues Haus eingebaut wird – auch schon im Hinblick auf Schmutz und mögliche mechanische Beschädigungen.

134## Es ist der Idealfall, wenn trockenes Holz in einen trockenen Bau eingebaut wird, d.h. die Ausgleichsfeuchte der neuen Umgebung der Feuchtigkeit des Holzes genau entspricht. Würde in einen feuchten Neubau auch feuchtes Holz eingebaut werden, gäbe es anfangs keine Probleme, allerdings entstünden bei der kontinuierlichen Austrocknung des Gebäudes massive Schwundfugen. Die Baufeuchte wird mit Baufeuchtemessgeräten gemessen; laut DIN ist festgelegt, dass Holzfußböden erst nach Unterschreitung des festgelegten Wertes eingebaut werden dürfen. Die Reparatur bei zu trockenen Umgebungsbedingungen beschränkt sich auf das spätere Ausspänen, bei zu feuchten Umgebungsbedingungen sind u. U. Entlastungsschnitte erforderlich sowie eine Neubefestigung vorher hochgewölbter Bereiche mit eventuellem neuen Abschleifen und Oberflächenbehandlung. Diese kostenintensiven Nacharbeiten liegen, falls erforderlich, nicht in unserem Verantwortungsbereich.
Bei vorausschauender und verantwortungsvoller Planung gibt es keinerlei Probleme, auch bei Dielenbreiten von bis zu 50 cm.

135## Um alle bauphysikalischen Probleme zu vermeiden, empfehlen wir den Einbau von werksseitig auf ca. 10 +/- 2 % technisch getrocknetem Holz nur in trockene Räume, d. h. es ist seit dem Bau mindestens eine Heizperiode vergangen, es sind keine Anstrich-, Verputz- oder Estrichlegearbeiten erfolgt, auch nicht in benachbarten Räumen und solchen, mit denen ein Luftaustausch erfolgt. Nennenswerte Wassermengen können nur durch Heizen bei gleichzeitig geöffneten Fenstern aus dem Gebäude gelangen, wobei gekippte Fenster nicht als Lüftung betrachtet werden können. Bis zur vollständigen Austrocknung können OSB-Platten als Fußboden dienen, die später eine schraubfähige Unterkonstruktion für die spätere Dielung ergeben.

136## Kleinere Spaltenbildung zwischen den einzelnen Dielen im Winter und eine Verringerung dieser Abstände im Sommer ist auch bei Beachtung aller Vorgaben nahezu unvermeidlich und gehört zum Erscheinungsbild eines Massivholzdielenbodens.

137## Ein uns gut bekannter Spediteur liefert unsere Dielen termingerecht direkt von unserer Werkstatt auf Ihre Baustelle. Auch 6 - 8 m langes Material ist kein Problem. Idealerweise sollte ein Stapler vor Ort sein. Falls dies nicht möglich ist, genügend starke Männer zum abladen bereitstellen.

138## Selbstverständlich verladen wir Ihr Material mit Stapler oder per Hand auf Ihr Fahrzeug oder das Speditionsfahrzeug. Danach endet die Haftung für eventuelle Tansportschäden für uns. Beachten Sie bitte, dass lange und breite Dielen sehr schwer sind und die genuteten Seiten unbeschädigt bleiben müssen.

139## Wir bemühen uns, die von Ihnen im Vorfeld festgelegten Termine pünktlich einzuhalten und freuen uns, wenn das Material auch termingerecht abgeholt wird. Wenn Material länger als bis zum vereinbarten Abholtermin in unseren Geschäftsräumen verbleibt, geht die Gefahr auf den Käufer über. Bei langen Einlagerungszeiten behalten wir uns vor, Lagergebühren zu berechnen. Eine kontinuierliche Feuchtigkeitsaufnahme bei Holzteilen findet ebenfalls statt, auch wenn wir das fertiggestellte Material in Plastikfolie einschlagen.

140## Sie sollten vorab folgendes bedenken: Beim Abladen auf der Baustelle steht oft kein Stapler zur Verfügung. Es müssen genügend Hilfskräfte verfügbar sein, die das Holz in die dafür vorgesehenen Räume transportieren. Bei den Dielen ist besonderes Augenmerk auf die Materialkanten zu richten; es empfiehlt sich, jeweils die Sichtseiten aufeinanderzulegen. Da die Dielen teilweise ein sehr hohes Eigengewicht besitzen, kann unsachgemäßes Schieben über die Kante irreparable Schäden erzeugen. Auch sollte vor Auftragsvergabe überlegt werden, ob in die dafür vorgesehenen Räume überhaupt raumlange Dielen hineintransportiert werden können (Fenster, Raumecken, Gänge usw.). Es ist dafür Sorge zu tragen, dass keine anderen Handwerker über die aufgeschichteten Dielenstapel laufen müssen, auch hierbei ergeben sich nennenswerte Kantenschäden. Im Idealfall sollte der Einbaubetrieb gleich die Dielen ab LKW übernehmen.

141## Bei historischem Holz muss davon ausgegangen werden, dass Insekten das Holz in vergangenen Zeiten befallen haben und sich auch noch teilweise darin befinden. Wir bieten eine Holztrocknung mit gleichzeitiger Bekämpfung lebender Insekten zusätzlich an (mehrstündige Erhitzung auf über 55 °C Kerntemperatur), selbstversändlich können Sie auch Holz im Bergezustand erwerben.

142## Eine etwaige Belastung historischen Holzes mit Schadstoffen kann unsererseits nicht völlig ausgeschlossen werden, da das Holz von uns aus Altbauten geborgen wurde, deren Geschichte meist nicht lückenlos bekannt ist. Untersuchungen auf Schadstoffbelastungen sind nicht automatisch allgemeiner Vertragsumfang. Da die Hölzer in der Regel von verschiedenen Rückbaumaßnahmen stammen, kann auch bei einer Untersuchung nicht jedes einzelne Holz erfasst werden.

143## Sie können nach Vereinbarung von uns Musterstücke aller Art erhalten. Eine Oberflächen-bearbeitung nach Ihren Vorstellungen kann durchgeführt werden.
In der Regel verlässt das Holz unsere Werkstatt in verlegefertigen Zustand. Die Endoberfläche sollte auf der Baustelle als allerletzter Arbeitsgang aufgebracht werden.

144## Empfehlen können wir das Aufbringen von Fußbodenhartöl oder einer Öl/Wachs- Kombination in mindestens zwei Arbeitsgängen. Alternativ kann der Boden auch gelaugt und geseift werden, einer Versiegelung steht ebenfalls nichts entgegen.

145## Unter Sonnenlicht dunkelt besonders Weichholz stark nach, die stärksten Helligkeitsveränderungen zeigen sich im Zeitraum von etwa einem halben Jahr nach Einbau.
Die Holzoberflächen sollten von Teppichen und verschattenden Einrichtungsgegenständen freigehalten werden, wenn ein gleichmäßiges Erscheinungsbild des gesamten Bodens
angestrebt wird. Dies gilt auch dann, wenn Sie Dielen bestellen, die von uns aus historischen Balken gefertigt wurden oder bereits historische Dielen waren. Bei Sonneneinstrahlung und herumliegenden Folien, Kartons oder ähnlichem auf dem neu verlegten Boden kann es bereits nach einigen Tagen zu unschönen Rändern kommen!

146## Das von uns angebotene Material entspricht nicht den einschlägigen Normen, sondern orientiert sich am historischen Vorbild. Es wird also Holz verarbeitet, welches durchaus einmal stärkere Äste, kleine Verfärbungen, eine lebhafte Struktur und kleine Risse aufweist, Vertiefungen sind verspachtelt. Gerade dadurch unterscheidet sich das Material von den uniformen, fast plastikartigen, fehlerlosen Oberflächen, die industriell erzeugt werden. Eine Reklamation ist also nicht angebracht.

Mit der Entscheidung,
sich massive Holzdielen auszusuchen, setzen Sie auf einen Bodenbelag, der bei guter Behandlung mehrere Jahrhunderte nicht nur Ihnen, sondern auch nachfolgenden Generationen Freude bereiten kann.

Wir wollen Ihnen mit diesem FAQ keinesfalls vom Werkstoff Holz abraten, sehen es allerdings als unsere Aufgabe an, Ihnen mit unseren Erfahrungs-
werten den Weg zu Ihrem neuen Massivholzboden zu ebnen.

Wenn Ihnen etwas unverständlich erscheint,  beantworten wir Ihnen Fragen auch gerne persönlich.

Bitte beachten Sie auch unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen!

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